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Mein Fahrrad ist aufgepumpt. Ich bin, dem Wetter entsprechend, warm angezogen und habe genug Verpflegung dabei. Meine Gedanken sprudeln nur so herum. Wie wird es werden? Wird die Sonne sich heute noch durchsetzen? Werde ich kräftemäßig durchhalten? Doch was mich in diesem Moment am meisten beschäftigt ist, dass es angefangen hat zu regnen – ich mache mich dennoch auf den Weg.
Vom Bahnhof Bruchköbel aus fahre ich zunächst in Richtung Mittelbuchen, dem nördlichsten und wohl auch ländlichsten Stadtteil von Hanau. Nachdem ich den beschaulichen Ort durchquert habe, gelange ich auf die Route 12 der „Rhein-Main-Vergnügen-Wege“ des RMV. Vorbei an Bauernhöfen, Baumalleen, wunderschönen Aussichten und mit leichtem Regen, der auf mein Gesicht prasselt, fahre ich in Richtung der Windräder von Killianstädten und Schöneck.
Ich komme den Windrädern immer näher. Diese begleiten mich schon eine lange Zeit. Früher wie heute erinnert mich dieser Ort an Weite und Höhe. Die Weitsicht ist wunderschön und in alle Richtungen offen. Während dieses Gedankengangs entdecke ich das erste blaue Himmelsloch der Tour. Mit dem Himmel hellt sich auch meine Stimmung auf und die Beine haben mit einem Mal wieder mehr Energie zum Strampeln.
Ich freue mich, während dieser Herbstzeit unterwegs zu sein und genieße die friedliche Atmosphäre. Die Farben werden durch die vereinzelten Sonnenstrahlen noch intensiver. Die ganze Zeit ging ein recht starker Wind und als ich auf diese kleine Hochebene komme scheint es so, als würde mich der Wind anschieben.
Von den Windrädern aus folge ich der „Regionalparkroute Hohe Straße“ in Richtung des Wartbaumes, welcher schon seit 1600 an diesem Ort wächst. Er steht dort im Andenken an geschichtliche Ereignisse, gesellschaftliche Anlässe und als Naturdenkmal von Windecken an der Hohen Straße. Mein Tipp für eine kleine Rast wäre es, diese direkt am Wartbaum an dem Richtertisch oder ein kleines Stück weiter auf der XXL-Bankzu verbringen, die einen tollen Blick auf den Spessart ermöglicht.
Gerade als ich weiterfahren möchte, sehe ich einen Regenbogen, der durch das gemischte Herbstwetter zustande gekommen ist und mir direkt ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ich radele weiter entlang der Hohen Straße vorbei am dreiteiligen Aussichtspunkt auf den Taunus, den Vogelsberg und den Spessart bis zum Aushängeschild von Butterstadt, der Himmelsschaukel – einer meiner Lieblingsorte, um durch die Lüfte zu schwingen!
Ich fahre weiter auf der Hohen Straße in Richtung der Hirzbacher Höfe. Kurz vor Hirzbach bemerke ich, dass mich ein Storch begleitet. Was für ein wunderbares Gefühl – ich bin nicht alleine unterwegs.
In Hirzbach mache ich Halt an dem „Regiomaten Kapellenhof“ , welcher von einer Schafskäserei bewirtschaftet wird. Regiomaten sind Automaten, die mit regionalen Produkten gefüllt und meistens durchgehend zugänglich sind. Passend dazu begrüße ich die Schafe auf der anderen Seite des Weges, die entspannt ihr saftiges, regengetränktes Gras zu sich nehmen.
Über die Feldwege und ein Stück durch den Wald in Richtung Neuberg, fahre ich zum Aussichtpunkt „Fernsehen Neuberg“. Von dort aus ist die Skyline von Frankfurt heute gut zu sehen. Mein Weg führt mich nun auf die Landwehr zum Oberissigheimer „Regiomaten“ der Familie Spors. Dort besorge ich mir für die Abendbrotzeit Käse und Wurst. Da auch ein kleiner Nachtisch nicht fehlen darf, noch einen Becher Eis und weiter geht es.
Jetzt ist es nicht mehr weit. Ich radele durch Oberissigheim, vorbei am Storchennest auf dem Verbindungsweg zwischen Ober- und Niederissigheim und zurück zum Bahnhof Bruchköbel. Am Ziel angekommen, merke ich, wie mein Körper wohlig nachglüht und meine Lunge durchflutet von frischer Luft ist. Ich fühle mich voller Energie und doch auch etwas erschöpft. Ein wunderbarer typischer Herbsttag.
P.S.
Am Wegesrand finden sich Felder mit Mangold, Zuckerrüben und Acker-Rettich, die dazu einladen, Bilder zu machen.
Spessart Tourismus und Marketing GmbH
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