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Nicht jeder wird gleich an eindrucksvolle Wanderungen und viel grün denken, wenn die Rede von der Stadt Aschaffenburg ist. Dennoch birgt die Stadt am Main einige Schätze, die es in sich haben. Gerade in Zeiten von Corona sind wohnort- und stadtnahe Wandererlebnisse gefragt.
Also habe ich mir über Ostern vorgenommen, diese Schätze zu heben. Die Europäischen Kulturwege des Archäologischen Spessartprojekts machen es einem da recht einfach. Das Konzept dieser kurzen Wege beruht darauf, dass mit den Menschen vor Ort die Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten gemeinsam recherchiert, erarbeitet und aufbereitet werden. Am Ende dieses Prozesses stehen Rundwege, die jeweils die Geschichten eines Ortes oder Stadtteils präsentieren, aber nicht nur das, seine Menschen, seine Natur – seine Seele. Dokumentiert und vermittelt wird dies dann über Infotafeln am Weg und Faltblätter.
Als Vorbereitung für meine Stadtspaziergänge diente mir die Borschüre „Wandern auf den Europäischen Kulturwegen“, in der viele der mittlerweile über 100 entstandenen Wege kurz präsentiert und charakterisiert werden. Das Büchelchen gibt es online zum Blättern und Ausdrucken hier , oder auch bei der Touristinformation Aschaffenburg oder in der Geschäftsstelle des Spessartbunds.
Es fällt auf, dass jeder der 7 Aschaffenburger Stadtteile auch mit einem Kulturweg bedacht wurde. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um die eher städtisch geprägten Stadtteile Damm oder Nilkheim handelt oder um die ländlichen „Spessartdörfer“ Gailbach und Obernau. Und damit keiner beleidigt ist, sei auch noch erwähnt, dass auch Schweinheim, Strietwald und Leider mit dabei sind. Die Wege sind zwischen 6 und 9 Kilometer lang – alle also gut machbar an einem Nachmittag mit ausreichend Zeit zum Studieren der Tafel und zum Entdecken der Schätze vor der Haustür.
Bei der überschaubaren Länge war es mir möglich, alle Aschaffenburger Wege über die Osterfeiertage zu erwandern:
Im Strietwald („Tulpenbaum & Co“ – 9 km) erfahre ich, dass es Raubgräber auch im Spessart gegeben hat und ich entdecke einen Alten Schießplatz und die Überreste eines Steinbruchs, in dem Basalt abgebaut wurde.
Der Kulturweg in Damm (Aschaffenburgs Schrittmacher – 7 km) überrascht mit unheimlich viel grün entlang der Aschaff-Auen – es kommt bei grasenden Eseln sogar eine gewisse ländliche Idylle auf. Außerdem erfahre ich viel über die ehemaligen Dämmer Mühlen und entdecke mit dem Areal um den Pavillon am Galgenbuckel noch einen herrlichen Park mitten in der Stadt und genieße die Tatsache, dass hier keine Hinrichtungen mehr stattfinden wie einst.
Der Weg „Schweinheimer Passion“ (7 Kilometer) erzählt vom zweiten Weltkrieg, von Spessarter Passionsspielen, vom mühevollen Holzsammeln und modernen Kirchen. Er führt um den Erbig herum zu den drei Kreuzen auf dem Sternberg – einem der schönsten Aussichtsberge von Aschaffenburg.
In Leider („Von der Dorfschmiede zum Hafen“ – 6 km) lerne ich viel über die Entwicklung des Aschaffenburger Hafens, bin bestürzt über die dramatische Ermordung eines Johanniter-Ritters im 30jährigen Krieg und erfahre, dass hier einst ein Seuchenhaus zur Pflege und Quarantäne der Leprakranken stand.
Im beschaulichen Gailbach regt der Titel des Weges schon die Fantasie an: „Marmor, Stein und Spessartit“. Auf den 8 km durch viel frühlingshafte Natur genieße ich weite Blicke bis zum Taunus, lese von in den Wäldern schutzsuchenden Gailbachern zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges und erfreue mich an der „Dicken Aasche“. Einer uralten sagenumwobenden Eiche mit toller Rastmöglichkeit.
„In Obernau da ist der Himmel blau“ heißt der 6 km lange Weg im gleichnamigen Stadtteil – dazu gibt es einen gesonderten Beitrag, den ihr hier lesen könnt.
Bleibt noch Nilkheim. Eigentlich ein industriell geprägter Vorort und dennoch spannend UND mit viel Natur. Ich durchstreife den südlichen Teil des Park Schönbusch, finde einen herrlichen Picknickplatz auf einer Halbinsel im Main, lerne Bauten der Industriekultur zu schätzen und entdecke sogar einen erhaltenen Bunker.
Sieben Wege. Sieben Entdeckungsreisen durch unsere Heimat. Durch eine vom Menschen gemachte Natur- und Kulturlandschaft. Und auch eingefleischte Einheimische werden immer wieder noch neue spannende Schätze heben können. Bereichernd, belebend und lehrreich. Fazit: Sehr zu empfehlen!
Hier geht es zum interaktiven Spessart-Mainland-Tourenportal mit Karten, Profil und GPS-Daten.
Hier finden sich alle Wege des Archäologischen Spessartprojekt mit detaillierter Beschreibung.
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