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veröffentlicht am 23.09.2021

Vom Apfel zum Saft – Zu Besuch bei der Kelterei Trageser

Im Jahr 2020 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Apfelsaft in Deutschland bei rund 6,5 Litern. Damit gehört Apfelsaft zu den beliebtesten Fruchtsaftsorten in Deutschland.

Momentan finden die Apfelwochen im Spessart statt. Die teilnehmenden Gastronomen und Keltereien überraschen Dich mit leckeren, kreativen Apfelkreationen. Auf der Website bekommst Du mehr Informationen zu der Aktion: https://www.spessart-tourismus.de/apfelwochen
Lerne den Apfel während den Apfelwochen neu kennen und lieben!

Besuch in der Kelterei Trageser

Heute war ich zu Besuch bei der Kelterei Trageser in Freigericht, um den Prozess vom Apfel zum Saft besser nachvollziehen zu können. Diese existiert seit 1949 und ist bereits in 3. Generation unter der Leitung von Christoph Tautges. Sein Sohn, Philipp Tautges, hat sich heute Zeit für mich genommen, um mir einen kleinen Einblick in die familiengeführte Kelterei zu verschaffen.

 

 

Apfelannahme

Zuerst führt Philipp mich zur Apfelannahme. Hier können Bauern und Privatpersonen ihre Äpfel anliefern. Diese „Lieferanten“ erhalten anschließend eine Gutschrift, mit der sie ihren Apfelwein, Apfelsaft oder 15 verschiedene Fruchtsäfte in Flaschen abholen können. Die Kelterei wird von ca. 4000 Privatleuten mit Äpfeln beliefert. Die gelieferten Äpfel werden anschließend gewogen, gesäubert und hinsichtlich ihrer Qualität geprüft. Alle faulen Äpfel werden auf dem Verleseband herausgelesen.
 

Anschließend werden die Äpfel zu Maische gemahlen. Philipp erklärt mir, dass durch die feine Struktur der Maische am meisten Saft gepresst werden kann. Mittels Druckluft wird der Saft aus der Maische herausgepresst. Der Saft wird nun in einen riesigen Safttank gefüllt. Hier wird der süße Most gelagert. Philipp lässt mich ein Glas probieren und erklärt, dass dieser momentan noch relativ sauer ist. Mir hat er dennoch sehr gut geschmeckt! Der restliche Saft, der nicht als Most gelagert wird, wird für die Apfelwein- und Apfelsaftproduktion verwendet.

 

   

 

Apfelweinkeller

Daher führt Philipp mich weiter in den Apfelweinkeller. Ich erblicke mehrere Tanks, in denen der Apfelwein vergärt und erfahre, dass in einen Tank bis zu 40.000 Liter Saft reinpassen. Philipp erklärt mir, dass die Tanks während der Gärung zu Apfelwein relativ schnell warm werden und daher das Produkt auf bis zu 40 Grad aufheizen könnten. Daher sind Kühlplatten in den Tanks eingesetzt, die dafür sorgen, dass das Produkt kühl bleibt. Die Hefe im durchgegorenen Apfelwein setzt sich in den Tanks ab und fällt nach unten. Diese wird nach abziehen des Apfelweins herausgepumpt und kommt in eine extra Tank, in der der letzte Apfelwein ausgepresst wird. Um diesen Apfelweinrest noch zu verwerten, wird er für die Essigproduktion genutzt.

 

   

 

Apfelsaftkeller

Unser nächstes Ziel ist der Apfelsaftkeller. Auch hier dominieren die großen Tanks den Raum. In den Apfelsafttank passen bis zu 30.000 Liter Apfelsaft. Bevor der Apfelsaft in den Tank gefüllt werden kann, muss das Innere des Tanks mit 30 – minütigem Dampf steril gemacht werden. Der Apfelsaft wird auf 95 Grad erhitzt, für 30 Sekunden so gehalten und kommt anschließend mit 20 Grad aus der Anlage raus und in den Tank rein. Der Saft wird hier trüb eingelagert.Wenn der trübe Saft zu klarem Saft gemacht werden soll, läuft dieser über Mikrofilter in eine Maschine rein und kommt automatisch klar wieder raus.



Wir gehen den Apfelsaftkeller wieder hinauf und betreten die Halle, in der die Flaschen befüllt werden. Per Hand werden Kisten mit Flaschen auf ein Band gestellt. Diese laufen durch die Spülmaschine und durch mehrere Bäder, bis die Flasche sauber wieder herauskommt. Anschließend verlaufen die Flaschen durch den Inspektor und werden hier auf Fehler geprüft. Die Flaschen ohne Makel treffen dann in den Füller ein. Hier wird der frisch gepresste Saft innerhalb kürzester Zeit in die Flaschen abgefüllt. Im weiteren Verlauf werden die Flaschen maschinell verschlossen, etikettiert und palettiert.

 


Der Saft wird nicht zu Apfelsaftkonzentrat eingedickt, sondern als Direktsaft gelagert. Ich erfahre, dass die Abfüllanlage stündlich bis zu 5.000 Literflaschen mit den Produkten füllen kann. Dies entspricht einer Tagesleistung von 40.000 Flaschen.Philipp erklärt mir, dass bei der Abfüllung von Apfelwein und Apfelsaft darauf geachtet wird, dass Apfelwein kalt abgefüllt wird, wohingegen Apfelsaft heiß abgefüllt werden muss, um ihn ohne Konservierungsstoffe haltbar zu machen. Neben den Flaschen werden in der Halle zudem auch Fässer befüllt.

 

 

Getränkemarkt

Zum Schluss der Führung kommen wir durch das Getränkelager und betreten den zugehörigen Getränkemarkt. Seit 1964 gibt es neben der Kelterei den Getränkeladen, in dem zusätzlich zu dem hauseigenen Apfelwein dem „Freigericht Schoppen“ auch verschiedene Säfte, Schorlen, Nektare und Fruchtsaftgetränke angeboten werden. Neben den eigenen Produkten verkauft die Kelterei zudem eine große Auswahl an Bierspezialitäten, darunter viel Fassbier. Grund dafür ist laut Philipp, dass die Kelterei viele Kooperationen mit Gastronomen haben und diese mit Getränken beliefert. Die Gastronomie möchte am liebsten einen Getränkelieferanten und deshalb ist 
die Kelterei daran interessiert neben Apfelsaft und Apfelwein auch weitere Getränke wie beispielsweise Bier anbieten zu können. Das Mühlrad in Gelnhausen, das an den Apfelwochen teilnimmt, wird beispielsweise von der Kelterei Trageser mit Getränken ausgestattet.


      

 

Philipp erläutert gegen Ende, dass die Schwankungen der Ernten mit den Jahren immer größer werden. Immer weniger Privatleute bringen ihre Äpfel zur Kelterei. Die Kelterei ist auf die privaten Anlieferer angewiesen und wünscht sich, dass wieder mehr Äpfel geerntet werden und nicht einfach am Baum hängen bleiben. Eine Lösung für dieses Problem sei laut Philipp die Verbreitung von „gelben Bändern“. Ein gelbes Band an einem Baum erlaubt das Ernten von Obstbäumen für Eigenbedarf. Dieses Konzept müsse nur weiterverbreitet werden.

 

         


Nach einer abwechslungsreichen Führung mit vielen interessanten Eindrücken trete ich die Heimreise an. Die Kelterei stattet mich mit einigen Flaschen Apfelwein, Apfelsaft sowie weiteren Fruchtsäften aus und ich probiere mich zu Hause durch die leckeren, frischen Produkte.

 

Spessart Tourismus und Marketing GmbH

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