Wonach suchen Sie?

veröffentlicht am 15.09.2020

Hanau von seiner märchenhaften Seite erleben

Die Stadt Hanau ist nicht nur die größte Kommune im Main-Kinzig-Kreis, sondern darüber hinaus auch als Geburtsstadt der weltberühmten Sprachforscher und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm bekannt. Doch Hanau hat noch vieles mehr zu bieten. Wir begeben uns heute auf eigene Faust auf einen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt auf der Suche nach außergewöhnlichen und märchenhaften Ecken.

Im Schlossgarten geht es los… 

Wir parken am Congress Park und starten unsere Tour im anliegenden Schlossgarten, in dem einst das Schloss der Herren von Hagenowe stand, die Keimzelle der Hanauer Altstadt. Hier begeistert uns von Beginn an die grüne Oase mit tollen Wasserelementen unweit der Kinzigmündung, die in Mitten der Stadt zum Verweilen einlädt. Im Teich des Schlossgartens entdecken wir die erste Märchenskulptur des Hanauer Märchenpfades: „Die sechs Schwäne und die Schwester“. 

 

           

 

Der Hanauer Märchenpfad 

Der Märchenpfad umfasst die Geburts- und Wohnhäuser der Brüder Grimm, ein Nationaldenkmal und zehn Märchenskulpturen. Letztere wurden im Rahmen eines Bildhauerwettbewerbs im Frühjahr 2016 von Künstlerinnen und Künstlern realisiert und befinden sich an verschiedenen Stellen in der Hanauer Innenstadt. Wir sind schon gespannt, welche bekannten Märchenfiguren uns heute noch über den Weg laufen werden.
Wir lassen den Schlossgarten und den Congress-Park hinter uns und müssen nicht lange warten, ehe uns „König Drosselbart“ ins Auge sticht, der vor dem Hans-Sachs-Haus platziert ist.

Von weitem erblicken wir die Johanneskirche, die ein besonderes Kuriosum bereithält: Eine stilisierte Turmhaube aus Stahl, die als Mahnmal an den Zweiten Weltkrieg erinnert und ein echter Eyecatcher ist. Direkt neben der Kirche, die heute als Veranstaltungsort fungiert, entdecken wir die Veranstaltungslocation „Ellis Bistro“. Die große Terrasse und geschmackvolle Außeneinrichtung verspricht gesellige Abende mit Live-Musik – doch so spät ist es noch nicht, um die Probe aufs Exempel zu machen.

 

   

 

Das Goldschmiedehaus 

Wir gelangen durch die Schlendergasse und Metzgergasse, die ihren Namen alle Ehre machen, zum Alten Rathaus, dem ersten Rathaus der Stadt aus dem Jahr 1484. Gegenüber im Herzen der Altstadt, sticht uns sofort das prächtige Goldschmiedehaus ins Auge. Seit 1985 hat die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst hier ihren Sitz. Gleichzeitig dient es als Ausstellungsort für zeitgenössische Schmuck- und Gerätekunst sowie die internationale Silbertriennale.

Durch die Palmen, die den Platz vor dem Goldschmiedehaus zieren, lassen sich wirklich tolle Aufnahmen in malerischer Altstadtkulisse machen.
Schon lange keine Märchenskulptur mehr gesehen? Der „Teufel mit drei goldenen Haaren“ kommt weniger furchteinflößen daher, als man beim Hören des Titels zu vermuten vermag.

 

   

 

Das Café „Bricks“ direkt neben dem Goldschmiedehaus ist ein gemütlicher Ort zum Hinsetzen, bei dem man das Ambiente des Platzes bei einer Stärkung bestens auf sich wirken lassen kann. Aufgrund der heißen Temperaturen entscheiden wir uns heute jedoch für ein Eis in der gegenüberliegenden Eisdiele „Eis & Liebe“. Wir wählen die außergewöhnliche Eissorte Gurke-Zitrone-Minze, wie erfrischend! Für die experimentellen EisesserInnen gibt es hier weitere ausgefallene Sorten wie z.B. das Grüne-Soße-Eis.

 

Es geht weiter zur benachbarten Marienkirche, wo der Urgroßvater von Jacob und Wilhelm Grimm als Pastor tätig war. Die Kirche ist bekannt für ihre prächtige Orgel, die zahlreiche Gäste für Konzerte anlockt. Wir schreiten entlang der alten Stadtmauer und kommen langsam in Richtung „Neustadt“, wohin uns die Brüder-Grimm-Ampelmännchen den Weg weisen – eine charmante Inszenierung!

 

   

Wir kommen am ehemaligen Geburtshaus der Brüder Grimm vorbei und erreichen die Fahrgasse, die einzige Gasse in der früher gefahren wurde. Bei der Benennung der Straßennamen überließ man in Hanau nichts dem Zufall. Sie wurden nach den Sehenswürdigkeiten in der Straße oder entsprechend ihrer früheren Funktion benannt. So auch die Langstraße, die damals längste Straße Hanaus, wo wir die Märchenskulptur „Gestiefelter Kater“ entdecken.

 

In der Langstraße 41 erinnert ein Fassadegemälde der Künstlergruppe „Hanau Radau“ an der Rückseite des Rathauses an das Geburtshaus von Ludwig Emil Grimm, welches im Krieg zerstört wurde. Das Illusionsgemälde zeigt einen Teil des früher rot getünchten Hauses und beeindruckt uns nachhaltig.

 

Auf dem Marktplatz, der zu Füßen des Brüder Grimm-Denkmals liegt, findet mittwochs und samstags einer der ältesten Wochenmärkte in Hessen statt. An fast 100 Ständen gibt es eine große Auswahl an regionalen Erzeugnissen zu erwerben. Beim gemütlichen Schlendern über den Markt entlang der zahlreichen Stände steigen uns die Düfte von frischen Blumen und leckeren Speisen in die Nase und machen Lust auf mehr.

 

 

 

Bevor wir langsam den Rückweg antreten, besichtigten wir noch die Wallonisch-Niederländische Kirche von außen. Im Innenhof der ehemaligen Doppelkirche finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.

Zum Ausklang des Stadtbummels machen wir auf dem Rückweg einen Abstecher ins Café Schien, wo wir mit einem Stück von der berühmten und äußerst köstlichen Brüder Grimm-Torte einen krönenden Abschluss für unseren märchenhaften Stadtrundgang in Hanau finden.

Da wir noch nicht alle Märchenskulpturen erspäht haben und gerne alle aus nächster Nähe begutachten würden, sind wir uns sicher: Wir kommen bald wieder!

 

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