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veröffentlicht am 20.09.2022

Apfelernte in Röllfeld mit Familie Renz

Autor:Katharina Schilling

Rainer und Julia betreiben mit ihrer Familie im Nebenerwerb einen kleinen Hofladen in Röllfeld, in dem sie vor allem Äpfel aus kontrolliert integriertem Anbau und zahlreiche weitere Produkte aus eigener Herstellung anbieten. 

 

 

 

Vom Baum bis zu mir nach Hause 

Rainer ist mit seinem Hofladen seit einiger Zeit mein persönlicher Favorit für schmackhafte Äpfel aus der Region. Die Äpfel sind einfach so gut, dass ich nicht anders konnte, als ihm anzubieten, ihn und seine Familie einmal bei der Apfelernte zu unterstützen. Dabei lag der Reiz für mich vor allem darin, den Weg des Apfels vom Baum bis zu mir nach Hause nachvollziehen zu können. Außerdem wollte ich gerne erleben, wie die Apfelernte üblicherweise abläuft.

 

 

Es gibt kein schlechtes Wetter… 

An einem recht verregneten Samstagmorgen Mitte September war es dann endlich so weit. Nachdem ich mich vorab noch schnell vergewissert hatte, dass die Ernte trotz der nassen Witterung stattfinden würde, habe ich mich zuhause wetterfest mit Regenjacke, -hose und Gummistiefeln eingekleidet. Denn es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung! 

 

 

Frisch ans Werk 

Pünktlich um 9 Uhr traf ich dann in Rainers Hof in Röllfeld, einem Ortsteil von Klingenberg, ein. Da war bereits ein geschäftiges Treiben im Gange. Sogleich wurden alle auf Autos verteilt und ab ging es auf die Apfelplantage. Insgesamt waren wir eine Gruppe von sieben Helfern, die alle zu Rainers Familie und seinem engsten Freundeskreis zählten. Während Rainers Frau Julia und seine Mutter Karin für die Verpflegung zur Mittagszeit sorgten, waren Rainer, sein Vater Martin, seine Schwester Maria und sein ältester Sohn Leo bei der Ernte dabei.

 

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm… 

Der kleine Landwirtschafsbetrieb wird mit Julia und Rainer bereits in dritter Generation betrieben. Mit ihren drei Söhnen Karl, Willi und Leo steht auch schon Generation Nummer vier für die Zukunft bereit. Die Anbaufläche, auf der wir zum Einsatz kamen, ist insgesamt 0,5 Hektar groß. Sie ist Teil einer größeren Genossenschaft mit mehreren Parteien, die alle ihre eigenen Flächenabschnitte mit Obstbaumreihen pflegen. Die Sortenvielfalt erstreckt sich unter anderem über die Apfelsorten Elstar, Jonagold, Boskoop, Braeburn, Goldparmäne sowie Wellant, Topaz, Pinova, Mairac und Delba. 

 

 

 

Bewährte Technik 

An unserem Erntetag wurden zuerst Boskoop und dann riesige Exemplare der Sorte Jonagold geerntet. Dabei kamen spezielle Pflückkörbe zum Einsatz, die sich als sehr praktisch erwiesen: Sie verfügen über zwei verschränkte Tragegurte, die man sich von vorn nach hinten über die Schultern legt, sodass der Korb direkt vor dem Bauch hängt. Der Aluminiumkorb ist nach unten hin offen, er hat also keinen festen Boden. Allerdings sind die Körbe alle mit einem blauen Kunststoffsack ausgekleidet, dessen offenes Ende mit einem Gummiband am Rand außen umgeklappt und fixiert wird, sodass die geernteten Äpfel nicht herunterfallen können. 

 

 

Vorsicht ist die Mutter der Porzellan… äh… Apfelkiste 

Bei der Ernte mussten die Äpfel wie rohe Eier behandelt werden. Sie mussten vorsichtig vom Baum „gebrochen“ werden, ohne den Apfel zu verletzen oder den Zweig mitsamt Blättern abzureißen, an dem er hängt. Direkt an der Stelle, wo der Apfel am Baum gewachsen ist, befindet sich die Anlage für die Blüte aus dem nächsten Jahr – daher ist bei der Ernte sehr große Sorgfalt geboten. 

…so, wie unten rechts, sollte es nicht sein…

 

 

Die Guten ins Kröpfff…örbchen, die schlechten… 

Ein Apfel, der beschädigt, gequetscht oder auf den Boden gefallen ist, durfte nicht in den Pflückkorb rein, da er aufgrund von Druckstellen schneller verderben kann und damit nur sehr eingeschränkt haltbar ist. Das Fallobst wurde am Boden in Richtung Baumstamm geschoben, damit es nicht vom Traktor platt gefahren werden konnte. Später sollte es gesondert abgelesen werden, um daraus z.B. Apfelwein herzustellen. 

Mit dem „Schlitten“ hoch hinaus 

Ich habe nur vom Boden aus die Äpfel gepflückt. Es gab aber auch einige Äpfel, die für mich unerreichbar weit oben hingen. Dafür gab es dann einen Freiwilligen, der sich zum Pflücken einer Aufstiegshilfe bedient hat. Das sah aus, wie ein „Schlitten“ mit einem Treppenaufstieg. Dieses rote Gestell war sehr praktisch und konnte ganz einfach mit unserer Erntetruppe mitgezogen werden, damit es der Helferkollege bei Bedarf immer parat hatte.

 

 

Gut gelaunt und mit allen Wettern gewaschen 

Der Vormittag war sehr kurzweilig. Während der Ernte haben wir mehrere wechselhafte Sonne- und Regen-Momente erlebt – doch das brachte der guten Stimmung keinen Abbruch! Immerhin gab es einen Helferkollegen, der die Truppe mit Wunsch-Musiktiteln verschiedenster Couleur unterhalten hat. Zwischendurch gab es dann noch eine kleine Pause mit Stärkung. Gegen 13 Uhr waren wir dann auch schon fertig. Julia und Rainers Mutter Karin haben uns mit einer guten warmen Mahlzeit verköstigt. Und im Hofladen direkt vor Ort haben wir uns noch mit Proviant eindecken können. 

 

Apfelernte – vom Spätsommer bis in den Herbst 

Die Erntezeit beginnt jedes Jahr etwa Mitte August und geht bis Ende Oktober. Wenn es die Zeit zulässt, bin ich auf jeden Fall gerne wieder dabei! 

 

 

An Appel a Day… 

Alle Informationen rund um den Hofladen von Familie Renz und ihre Produkte gibt es unter:

M. und R. Renz GbR - Hofladen in Klingenberg-Röllfeld 

Weitere Direktvermarkter im Spessart und Mainviereck 

Im Spessart und am Main gibt es darüber hinaus zahlreiche weitere Direktvermarkter. Einige davon sind hier gelistet:

Direktvermarkter im Spessart-Mainland 

Tourismusverband Spessart Mainland e.V.

Ansprechpartner

Industriering 7, 63868 Großwallstadt, Deutschland

+49 6022 261020

info@spessart-mainland.de

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